Die Bearbeitung beruht nicht auf einer mechanischen Abtragung der Erhöhungen auf der Glasoberfläche, sondern auf deren plastischer Verformung, einem echten Fließvorgang.
Bei einer Arbeitstemperatur von bis zu 400 °C (Wasserverdampfung, Feuchtigkeit von kristallgebundenem Wasser, Zerfall von Carbonaten und Sulfaten, chemische Reaktion der Alkalien) setzt eine plastische Verformung, ein sogenannter Fließvorgang, auf der Glasoberfläche ein. Die Durchsetzungstemperatur der bearbeiteten Glasfläche beträgt jedoch nur 40-60 °C (erreicht durch die Abkühlwirkung des Absaugmoduls). Nur durch den Einsatz von Arbeitsmitteln im Format ∅ 1500-2000 mm sowie durch die diffuse Verfahrenstechnik können Abzeichnungen bzw. Überhitzungen (die sich dann als linsenförmige Verzerrungen/Wellen darstellen) vermieden werden.
Durch die sich stetig abwechselnde, diffuse Arbeitsweise können mehrere Kratzer und Schäden auf einer größeren Glasoberfläche zeitgleich von Verfahrensschritt zu Verfahrensschritt bearbeitet werden.
Bei ESG-Glas zeigt unsere Erfahrung mit mehreren zehntausend erfolgreichen großflächigen Sanierungen (> 4 m² pro Glas), dass es sich einfacher und schneller als Floatglas bearbeiten lässt (gerade auch in Bezug auf das Spannungsverhältnis im Randbereich).